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Was tun mit dem alten Handy?

Blog| 9. Mai 2023 | Lesezeit: 4 Minuten

Die wenigsten von uns kaufen sich ein neues Smartphone, weil das alte Handy wirklich kaputt ist. Oft möchten wir einfach das neueste Modell haben. Das ist jedoch nicht besonders umweltfreundlich. Wir zeigen auf, wie Sie Ihrem Handy ein nachhaltigeres Dasein bescheren können. 

Die Herstellung von Computer-Hardware ist energieaufwendig und benötigt wertvolle Rohstoffe. Das gilt für PC und Tablet-Computer genauso wie für Handys und Smartphones. Denn in den Geräten sind viele wertvolle Elemente wie Gold, Palladium und seltene Schwermetalle wie Indium enthalten. Der Abbau dieser Materialien ist aufwendig und für Umwelt und Mensch äusserst schädlich.

Was den CO2-Ausstoss über den Lebenszyklus eines Smartphones angeht, so entfällt der Grossteil (50 bis 90 %) der klimaschädlichen Emissionen auf die Zeit ausserhalb der Nutzung. Am meisten CO2 entsteht während der Produktion. Man sollte sein Smartphone also eigentlich möglichst lange gebrauchen.

Alle drei Jahre ein neues Handy

Die meisten Schweizer Handy-Besitzerinnen und -Besitzer (86 %) kaufen im Durchschnitt alle drei Jahre ein neues Mobiltelefon, obwohl ihr altes entweder noch funktioniert oder repariert werden könnte. Lediglich jeweils 7 % kaufen ein gebrauchtes Gerät oder lassen ihr altes reparieren. Dies zeigt eine Ende 2020 durchgeführte repräsentative Befragung der ZHAW bei 1400 Personen.

Nur gerade 30 % der Befragten gaben an, dass das alte Gerät nicht mehr zu reparieren gewesen wäre. Ein Viertel wollte einfach ein neues, besseres Gerät besitzen, ein weiteres Viertel ein defektes Handy nicht reparieren lassen.

So stellen denn auch bei einem Kaufentscheid bei der Hälfte der Befragten die technischen Eigenschaften eines Geräts das wichtigste Kaufkriterium dar – und dies gerade bei jüngeren Menschen – gefolgt von Preis und Marke. Das ist umso erstaunlicher, da sich die technischen Fortschritte in den letzten Jahren verglichen mit den Anfangszeiten der Smartphones in überschaubaren Grenzen halten.

Handys werden kaum repariert

Das Konsumverhalten der Mehrheit der Schweizer Bevölkerung spiegelt also das einer modernen Wegwerfgesellschaft wider. Dabei ist der Studie zufolge doch der überwiegende Teil der Menschen (93 Prozent), welche Erfahrungen mit dem Kauf von Gebrauchtgeräten haben, durchaus zufrieden damit. Als Grund für den Secondhand-Kauf werden der günstigere Preis und der Umweltschutz genannt.

Zwei Drittel der Befragten, die jeweils ein neues Handy gekauft haben, befürchten hingegen, ein gebrauchtes Gerät würde weniger lange halten oder sei einem neuen qualitativ unterlegen. Stattdessen bewahren diese ihr altes, noch intaktes Gerät für den Notfall auf. Es könnte ja sein, dass das aktuelle mal ausfällt.

Obwohl die meisten wissen, dass eine Reparatur besser für die Umwelt wäre und weniger Geld kosten würde als ein Neukauf, liessen nur 7 % der Befragten schon mal ein Handy reparieren. Der Grund liegt für 39 % darin, dass sie glauben, eine Reparatur sei zu kompliziert. Dabei gehören bei den Befragten ein zerbrochenes Display oder ein kaputter Akku zu den häufigsten Defekten. Genau diese zwei Teile des Handys lassen sich aber tatsächlich am einfachsten austauschen.

Unnötige Angst vor Datenmissbrauch bei Rückgabe oder Recycling

Wie bereits erwähnt, bewahren viele ihre alten, oft intakten Geräte zu Hause auf. Für den Notfall und – erstaunlich vielleicht – weil sie um ihre persönlichen Daten fürchten, wenn sie das Handy in den Kreislauf zurückgeben würden.

Dabei werden zumindest bei den neuen Geräten (ab iOS 8 und Android 10) Daten standardmässig verschlüsselt gespeichert und können nach dem Zurücksetzen nicht mehr von jemand anderem eingesehen werden. Bei älteren Modellen müssen die Daten noch gelöscht und das Handy anschliessend zurückgesetzt werden.

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Altes Handy weitergeben

Als Handynutzerin oder Handynutzer haben Sie verschiedene Möglichkeiten, die Gebrauchsdauer Ihres alten Handys zu verlängern anstatt es in der Schublade verstauben zu lassen. Viele geben Geräte innerhalb der Familie oder im Bekanntenkreis weiter oder verkaufen oder versteigern sie auf einschlägigen Plattformen.

Verschiedene Telekomanbieter und Händler bieten mittlerweile auch Rücknahmeprogramme an und führen Secondhand-Geräte im Sortiment. Bei Revendo.ch können Sie beispielsweise Ihre benutzten Apple-Geräte verkaufen oder ein gebrauchtes Gerät mitsamt Garantie erwerben. Oppo Schweiz wiederum nimmt gar Smartphones aller Marken an, bereitet diese auf, verkauft sie weiter oder rezykliert sie.

Apropos Recycling: Alle Ihre alten Geräte können Sie überall dort zurückgeben und rezyklieren lassen, wo es elektronische Geräte zu kaufen gibt. Denn mit der sogenannt vorgezogenen Recycling-Gebühr zahlen Sie dafür bereits beim Kauf für die Rücknahme und fachgerechte Entsorgung respektive Rückführung in den Kreislauf.

Lebensdauer des Handys verlängern

Die Lebensdauer des Smartphones lässt sich mit wenigen Alltagsmassnahmen verlängern:

  • Schutzfolie auf Display gegen Kratzer
  • Telefonhülle verhindert grössere Schäden
  • Handy nicht extremen Temperaturen aussetzen
  • Akkuladung nicht unter 20 % fallen lassen und nicht über 80 % aufladen
  • Akku bei einer Temperatur zwischen 15 und maximal 35 Grad aufladen
  • Schnellladegeräte vermeiden, ausser es pressiert wirklich

Nicht zuletzt lohnt es sich auch, bei Erscheinen neuer Modelle erst einmal die angebliche Innovationskraft dem tatsächlichen Mehrwert gegenüber abzuwägen. Vielleicht tut es ja das alte Handy doch noch ein Weilchen.

Markus Häfliger
PR-Fachmann

Markus Häfliger ist PR-Fachmann und schreibt seit 2018 für iWay. Als ehemaliger IT-Journalist liest er sich in jedes Thema ein. Ihn fasziniert, wie IT unser Leben durchdringt und stets spannend bleibt.

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