Was ist ein VPN und wozu ist es gut?
Blog| 10. Januar 2023 | Lesezeit: 3 Minuten
Ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) verschlüsselt den Internetverkehr und erlaubt, anonym im Internet zu surfen. Ausserdem verschleiert VPN den eigenen Standort und ermöglicht damit den Zugriff auf regional verfügbare Inhalte. Was hat es mit der Technologie auf sich und was gilt es zu beachten?
Der Begriff VPN begegnet uns oft in Werbeanzeigen in den sozialen Medien oder auf Websites. Die Abkürzung VPN steht für Virtual Private Network oder auf Deutsch «virtuelles privates Netzwerk». Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich dabei um eine Technologie, welche die Privatsphäre schützt.
Beim Aufbau einer VPN-Verbindung wird der Datenverkehr über einen speziellen Server umgeleitet. Dabei erhalten Sie durch den entsprechenden Service-Anbieter eine neue IP-Adresse. Das verhindert, dass Sie von Websites getrackt und Ihre Nutzungsdaten ausgelesen werden.
Verschleierung der Herkunft und Verschlüsselung der Daten
Darüber hinaus wird beim Surfen durch den Aufbau der Verbindung zum VPN-Server in einem sogenannten «Tunnel» auch der Datenverkehr selbst verschlüsselt. Dadurch können Unbefugte zum Beispiel Login-Informationen nicht abgreifen und stehlen.
Das kann nämlich schnell passieren, wenn Sie sich in öffentlich zugänglichen WLAN befinden. VPN-Anbieter empfehlen deshalb, den Dienst dauerhaft eingeschaltet zu lassen. Damit verhindern Sie, dass Cyberkriminelle Ihren Datenverkehr entziffern können.
VPN kann man auch dafür verwenden, um Geofencing zu umgehen. Etwa, wenn Sie im Ausland Inhalte streamen möchten, die eigentlich nur in der Schweiz verfügbar sind, oder umgekehrt. Darüber hinaus können Sie mit VPN auf dem Heimrouter von aussen auf Ihre Daten zugreifen, als ob Sie sich im eigenen Netz befänden.
VPN sind beispielsweise in Nordkorea oder dem Irak illegal, wenn man damit die Internetzensur der Länder umgehen will.
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Datenschutz vs. Kosten
VPN-Services gibt es viele auf dem Markt. Die meisten sind kostenpflichtig, andere wiederum gratis. Warum also für etwas zahlen, wenn es auch gratis geht? Nun, die Anbieter haben einen entsprechenden Aufwand und bei Gratisversionen müssen Sie Abstriche beim Datenschutz machen.
Zur Verschlüsselung selbst verwenden VPN-Anbieter den AES-Standard (Advanced Encryption Standard) 128 oder 256. Die 256er-Verschlüsselung bietet im Alltag kaum einen Mehrwert, verbraucht aber mehr Systemleistung, so der PCTipp.
Um zu verhindern, dass Website-Betreiber Ihre Daten sehen, kommt ein Protokoll (OpenVPN, IKEv2 oder Wireguard) zum Einsatz, das für die verschlüsselte Verbindung zum VPN-Server sorgt. Während die einen besonders sicher sein sollen, bieten andere den Vorteil, dass sie einen schnelleren Datenverkehr ermöglichen. Gemäss PCTipp etwa soll Wireguard für die nahe Zukunft das grösste Potenzial besitzen, weil es deutlich schneller als die andern sei.
Dem Blatt zufolge müssen die VPN-Anbieter beim Protokoll allerdings gewisse Sicherheitsmängel beheben. Solche Mehrarbeit kostet natürlich. Entsprechend gewährleisten Gratisanbieter auch nicht die totale Informationssicherheit. Bei der Wahl eines Services sollten Sie deshalb genau darauf achten, wie viele Ihrer Daten gesammelt werden und wozu.
Privatsphäre vs. Geschwindigkeit
Mehr Rechenleistung kann wiederum dazu führen, dass der Dienst langsamer wird. Dabei kommt es zusätzlich darauf an, wo sich der Server des VPN-Anbieters befindet. Ist dieser sehr weit von Ihnen entfernt, die Verbindung vielleicht gerade nicht optimal und wird der Server gerade von sehr vielen Personen genutzt, kann sich das beim Surfen durch Geschwindigkeitseinbussen bemerkbar machen.
Wer VPN vor allem aus Gründen der Privatsphäre verwendet, sollte darauf achten, dass sich der Server in der Schweiz befindet. Will man damit aber beispielsweise einfach Inhalte auf Websites sehen, die nur im entsprechenden Land zugänglich sind, wählt man am besten einen VPN-Server, der etwas näher bei der zu besuchenden Website steht – idealerweise aber doch über strenge Datenschutzgesetze verfügt.
Apropos Privatsphäre: Die Verwendung des Tor-Browsers kann eine Alternative zu VPN sein. Allerdings gibt es Stimmen, die davor warnen, dass Nachrichtendienste gerade diesen Browser besonders im Visier haben. Denn er wird unter anderem auch für illegale Aktivitäten im Darkweb genutzt.
Markus Häfliger ist PR-Fachmann und schreibt seit 2018 für iWay. Als ehemaliger IT-Journalist liest er sich in jedes Thema ein. Ihn fasziniert, wie IT unser Leben durchdringt und stets spannend bleibt.