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Was ist ein Mesh-WLAN und was bringt es?

Blog| 5. März 2024 | Lesezeit: 4 Minuten

Mit Mesh-WLAN lassen sich grössere Strecken und Hindernisse in Gebäuden überwinden. Denn bei Mesh-Systemen verbinden sich die Geräte immer mit den Knotenpunkten im Netz mit dem stärksten WLAN-Signal.

In grösseren Häusern ist es mitunter schwierig, ein WLAN überall verfügbar zu machen. Denn Hindernisse wie dicke Wände, Gebäudestrukturen oder elektronische Geräte können das Signal deutlich schwächen. Oft verschlechtert sich die Qualität schon über kurze Entfernungen. Insbesondere in mehrstöckigen Häusern kann dann die Verbindung komplett abbrechen.

Zur Vergrösserung des Netzes können Repeater beitragen. Sie sind jedoch nicht immer die beste Wahl, wenn es um die Verbesserung der Empfangsqualität in drahtlosen Netzen geht. Ihr Einsatz erweitert zwar die Reichweite, kann jedoch die Übertragungsgeschwindigkeit verringern.

In Bereichen, in denen eine möglichst durchgehend hohe Internetgeschwindigkeit erforderlich ist, verschafft die Mesh-Technologie Abhilfe. Sie erlaubt flexible und erweiterbare Lösungen für eine flächendeckende WLAN-Abdeckung bei gleichzeitig schneller Geschwindigkeit.

So funktioniert ein Mesh-WLAN

Ein Mesh-WLAN besteht aus einem Haupt-Router oder Access Point, der mit dem Internet verbunden ist sowie einer Reihe von Satelliten- oder Knotenpunkten. Diese werden so im gesamten Gebäude angeordnet, dass sie eine vollständige WLAN-Abdeckung gewährleisten.

Diese Knotenpunkte kommunizieren nicht nur mit dem Haupt-Router, sondern auch untereinander, daher der Name Mesh (engl. für Netz, Masche oder Gitter). Mesh-Netze unterscheiden sich von anderen WLAN-Systemen (Repeater-Systeme, zusätzliche Access Points) durch sogenanntes Crossband-Repeating.

Bei Crossband-Repeating werden Daten zwischen den Knoten dynamisch über das 2,4-GHz-, das 5-GHz- oder das 6-GHz-Band oder ganz generell auf einem weiteren WLAN-Kanal übertragen. Weil Datenpakete sich nicht zweimal auf demselben Kanal hin und her bewegen müssen, zeichnen sich Mesh-Systeme durch eine schnellere und zuverlässigere Datenübertragung aus.

Mesh-WLAN-System von AVM iWay

Nahtlos drahtlos

Die Zentrale eines jeden Mesh-Systems ist der Haupt-Router (Hauptknoten). Dieser fungiert als Konfigurationsschnittstelle (via App oder Webinterface) und überträgt Änderungen (zum Beispiel SSID- oder Schlüsseländerungen) synchron auf die verbundenen Mesh-Knoten beziehungsweise die einzelnen Stationen.

Haupt-Router und alle Knoten besitzen die gleiche SSID und werden von den Endgeräten als dasselbe WLAN wahrgenommen. Sobald sie sich mit dem Mesh-WLAN verbinden, werden sie zwischen den einzelnen Knoten hin und her gebucht.

Das Roaming, also der Wechsel von einem zum anderen Knoten, erfolgt automatisch und nahtlos, also ohne bemerkbare Verbindungsunterbrechungen. Das Mesh-System entscheidet sich dabei stets für die Station mit der besten Leistung.

Manche Mesh-Systeme ermöglichen auch eine kabelgebundene Verbindung (LAN) der einzelnen Knoten. Falls möglich, sollten Sie diese verwenden, da sie ebenfalls zu einem spürbaren Leistungsgewinn führt.

Wann ist ein Mesh ein Mesh?

Ein System aus einem Haupt-Router und einem einzigen Satelliten ist eigentlich kein Mesh-System. Aber selbst ein solches Minimalsystem bietet gegenüber einem einfachen Repeater einen spürbaren Leistungsgewinn.

Grund sind die oben beschriebenen Funktionen Crossband-Repeating, Roaming und die Mesh-Management-Funktionen. So richtig gut wird es natürlich mit einem Netz, das tatsächlich aus Maschen besteht, also ab drei Geräten. 

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Normiert, aber nicht einheitlich

Der Hauptstandard, der für Mesh-WiFi verwendet wird, ist der im Jahr 2011 verabschiedete Standard IEEE 802.11s. Dieser ist ein Teil der IEEE-802.11-Familie, die allgemein als die Grundlage für WLAN-Technologien bekannt ist.

Um in einem Mesh wirklich gut zu funktionieren, sollten die Endgeräte IEEE802.11r, IEEE802.11k und IEEE802.11v implementieren. Diese sind unter anderem für die Roaming-Funktionen grundlegend.

Neben IEEE 802.11s gibt es auch herstellerspezifische Lösungen und Protokolle. Viele Anbieter integrieren jedoch eigene Technologien in ihre Systeme, um bestimmte Funktionen wie verbessertes Roaming, die Selbstheilung des Netzes oder eine optimierte Pfadauswahl zu ermöglichen.

Tatsächlich sind die meisten am Markt erhältlichen Systeme proprietäre Systeme. Diese orientieren sich zwar am Standard, stellen aber eben eigene Lösungen dar. Deshalb funktionieren Knoten verschiedener Hersteller nicht miteinander. Man muss sich also bei einem Mesh für einen einzigen Hersteller entscheiden.

Vorteile von Mesh-WLAN

Die Hauptvorteile von Mesh-WLAN-Systemen sind die einfache Skalierbarkeit, Anpassungsfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit.

Zusätzliche Knoten zur Erweiterung der Netzabdeckung lassen sich leicht und ohne dass komplizierte Einstellungen hinzufügen. Das ist besonders nützlich in grossen Häusern oder Wohnungen und für Unternehmen, die eine zuverlässige Internetverbindung über weite Flächen benötigen.

Zudem bietet Mesh-WLAN eine höhere Zuverlässigkeit. Durch die Verwendung mehrerer Knotenpunkte, die das Signal untereinander weiterleiten, können Mesh-Systeme automatisch den schnellsten und effizientesten Weg zum Internet finden. Sollte also ein Knotenpunkt einmal ausfallen oder gestört werden, ist das Netz in der Lage, sich selbst zu heilen und neu zu organisieren, um die Verbindung aufrechtzuerhalten.

Viele Mesh-Systeme beinhalten eine App, die eine schnelle und unkomplizierte Einrichtung ermöglicht. Über diese App können Benutzerinnen und Benutzer ihr Netzwerk überwachen, Zugriffskontrollen einrichten und sogar die Internetgeschwindigkeit testen – und das alles von ihrem Smartphone aus.

Nachteile von Mesh-WLAN

Abgesehen vom höheren Preis gibt es eigentlich keine Nachteile. Allerdings ist auch bei Mesh-WLAN die optimale Platzierung von Router und Satelliten grundlegend. Denn Wunder bewirkt auch die Mesh-Technologie keine.

Henry Salzmann
Datenschutzverantwortlicher

Henry Salzmann ist CISO und seit 2018 bei iWay. Der diplomierte Elektroingenieur begeistert sich für WLAN, TV, Telefonie und Sicherheit. Seine Steckenpferde sind Smart Home, Amateurfunk und Making.

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