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10 Tipps für sicheres Online-Shopping

Blog| 26. November 2024 | Lesezeit: 6 Minuten

Online-Shopping ist bequem, aber auch mit Risiken verbunden. Wir geben Ihnen 10 Tipps dazu, wie Sie seriöse Anbieter erkennen können, welche Zahlungsmethoden die sichersten sind und welche Rechte Sie beim Online-Kauf haben.

Der Online-Handel boomt: 2023 kauften laut Statista Privatpersonen in der Schweiz im Internet Waren im Wert von 14,4 Milliarden Franken ein. Doch je mehr wir online einkaufen, desto attraktiver wird Online-Shopping auch für Betrüger. Bei der Auswahl eines Online-Shops sollten Sie daher gewisse Vorsichtsmassnahmen beachten.

Die meisten in der Schweiz aktiven Händler sind seit vielen Jahren bekannt und durchaus vertrauenswürdig. Allerdings tummeln sich auch viele Betrüger im Internet. So gibt es diverse Fake-Shops. Und auch bei Online-Marktplätzen, Konzertticketanbietern und Kleinanzeigenportalen können auch mal besonders günstige Angebote locken, bei denen Sie die Ware aber nie erhalten. Solche Angebote finden sich nicht selten auch in den sozialen Medien. Bevor Sie die Kreditkarte zücken, sollten Sie daher unsere 10 Tipps für sicheres Online-Shopping beachten.

1 Etablierte Schweizer Shops wählen

Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie auf etablierte Schweizer Online-Shops setzen. Anbieter, die schon lange auf dem Markt und bekannt sind, sind in der Regel auch vertrauenswürdig.

2 Auf Impressum achten

Wenn Sie nicht sicher sind, ob ein Shop seriös ist, prüfen Sie, ob er ein Impressum ausweist. In der Schweiz muss jede Website (nicht nur Online-Shops) ein vollständiges Impressum enthalten.

Dazu gehören Angaben wie der Firmenname inklusive Rechtsform, die Postadresse und Kontaktmöglichkeiten. Seriöse Anbieter ergänzen die Angaben mit UID- oder Handelsregisternummer, Telefonnummer etc. Meiden Sie unbedingt Shops, die kein Impressum aufweisen.

Mit der Whois-Abfrage können Sie zudem prüfen, ob der Anbieter beim Domain-Kauf eine gültige Adresse hinterlegt hat und ob diese mit dem Impressum übereinstimmt.

3 Rezensionen und Bewertungen lesen

Achten Sie auf Erfahrungsberichte und Bewertungen von anderen Käuferinnen und Käufern. Besonders aussagekräftig sind Rezensionen auf unabhängigen Plattformen wie Google, Trustpilot oder anderen Bewertungsportalen, die keine Verbindung zum Shop selbst haben.

Rezensionen können jedoch auch gefälscht sein. Achten Sie daher darauf, wie die Bewertungen formuliert sind: Sind sie authentisch und detailliert oder wirken sie generisch und künstlich? Wenn ein Shop gar keine Bewertungen hat oder diese ausschliesslich positiv ausfallen, sollten Sie ebenfalls skeptisch sein.

Ergänzend können Sie auch in Foren oder den sozialen Medien nach Erfahrungsberichten suchen, um ein umfassendes Bild zu erhalten.

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4 Siegel beachten

Kaufen Sie bevorzugt bei Shops mit gültigen Gütesiegeln des Verbands des Schweizerischen Versandhandels (VSV), «Swiss Online Garantie» oder «Trusted Online Shops».

Achten Sie darauf, welche Kriterien die Shops für ein Siegel erfüllen müssen und auch, wie viele Shops das Siegel tragen dürfen. Denn Online-Gütesiegel gibt es eine ganze Reihe. Manche davon haben gerade mal ein paar Dutzend Shops zertifiziert, andere wiederum hunderte bis tausende.

5 Website-Verschlüsselung prüfen

Meiden Sie grundsätzlich Websites, die nicht über eine sichere TLS-Verschlüsselung verfügen. In der Browserzeile erkennen Sie das, wenn vor der Webadresse https:// («im Gegensatz zu http://) steht und diese mit einem kleinen Vorhängeschloss-Symbol gekennzeichnet ist.

Das bedeutet jedoch nur, dass die Daten sicher, also verschlüsselt an oder von der Website gesendet werden. Eine TLS-Verschlüsselung gibt keinen Hinweis über die Identität des Website-Betreibers. Verschlüsselte Websites sind also nicht automatisch seriös.

6 Starke Passwörter setzen

Ein starkes Passwort ist eine der wichtigsten Schutzmassnahmen für Ihre Konten bei Online-Shops. Es verhindert, dass Unbefugte Zugriff auf Ihre persönlichen Daten oder Zahlungsinformationen erhalten.

Ein starkes Passwort sollte mindestens 16 Ziffern lang sein und zufällige Gross- und Kleinbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen enthalten. Ausserdem sollten Sie jedes Passwort nur einmal verwenden. Mit einem Passwort-Manager behalten Sie die Übersicht über Ihre Passwörter.

7 Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen

Nutzen Sie auch bei Online-Shops wenn immer möglich die Zweifaktorauthentifizierung, um Ihre Konten durch eine zusätzliche Sicherheitsmassnahme zu schützen.

8 Preise prüfen

In der Schweiz gilt der Grundsatz der Gesamtpreisangabe. Alle auf den Endpreis überwälzten Abgaben wie Mehrwertsteuer, vorgezogene Recycling-Gebühren, Urheberrechtsverfügungen etc. muss der Händler im Detailpreis inbegriffen angeben. Fakultative Zusatzkosten wie CO2-Ausgleich oder Expresszustellkosten muss er separat ausweisen.

Schliesslich müssen sämtliche Preisangaben und Informationen zu Kosten und Zusatzkosten im Onlineshop gleich neben dem angebotenen Produkt stehen (in der Regel spätestens im Warenkorb). Diese Bestimmungen gelten auch für im Ausland ansässige Online-Anbieter, wenn sie eindeutig in der Schweiz ansässige Konsumentinnen und Konsumenten ansprechen.

Achtung, eine Internetadresse mit .ch-Endung bedeutet nicht, dass es sich um einen Schweizer Anbieter handelt. Hat der Händler seinen Sitz im Ausland, sollten Sie die Lieferkosten und Zollgebühren überprüfen.

9 Allgemeine Geschäftsbedingungen lesen

Lesen Sie die allgemeinen Geschäftsbedingungen sorgfältig, bevor Sie eine Bestellung abgeben. Ein Vertrag kann bereits zustande kommen, bevor Sie das Zahlungsmittel angeben (etwa durch klicken auf «bestellen»). Prüfen Sie immer auch, ob alle Angaben in der Bestellung korrekt sind.

Die allgemeinen Geschäftsbedingungen gelten auch dann, wenn Sie sie nicht gelesen haben. Am besten prüfen Sie grundsätzlich, ob die AGB und Angaben zu Widerrufsrecht, zum Rückgaberecht und zur Kaufpreisrückerstattung öffentlich einsehbar sind.

Dasselbe gilt für Angaben zum Datenschutz und zur Datensicherheit. Hier sollte der Anbieter «von sich aus» transparent sein und nichts zu verbergen haben.

10 Sichere Zahlungsmöglichkeiten wählen

Achten Sie beim Online-Shopping auf sichere Zahlungsmöglichkeiten.

Rechnung

Auf Nummer sicher gehen Sie, wenn Sie die Ware per Rechnung bezahlen. In der Schweiz lieben Nutzerinnen und Nutzer diese Zahlungsform. Entsprechend bieten auch viele Shops die Zahlung per Rechnung an. Sie ist deshalb sehr sicher, weil Sie erst nach Erhalt der Ware bezahlen müssen.

PayPal, Twint & Co.

Auch sehr sicher sind Zahlungen mit PayPal, Twint, Google Pay oder Apple Pay. Diese Verfahren verfügen über sehr hohe Sicherheitsstandards und haben sich seit vielen Jahren bewährt. Der Vorteil von PayPal und Co. ist, dass Ihre Daten nicht an den Verkäufer weitergegeben werden.

Debit- & Kreditkarten

Auch Debit- oder Kreditkartenzahlungen sind verhältnismässig sicher, verfügen aber über eine Sicherheitsstufe weniger.

Sichere Zahlungsmethoden beim Online-Shopping
Sichere Zahlungsmethoden bei Online-Shopping: Kredit- und Debitkarten sind zwar bequem, aber die Bezahlung per Rechnung ist immer noch am sichersten.

Käuferschutz

PayPal und Kreditkartenanbieter wie Mastercard, Visa oder American Express bieten auch Käuferschutz. Sie zahlen Ihnen das Geld zurück, wenn die Ware nicht oder beschädigt ankommt und der Online-Händler nicht für den Schaden aufkommen will.

Käuferschutz ist quasi eine Versicherung wie eine Reiseversicherung, welche man mit dem Kreditkartenvertrag abschliesst. Viele Schweizer Online-Händler sind auch kulant, wenn es Probleme mit einer Lieferung gibt, die nicht ankommt.

Geldtransferanbieter meiden

Zahlen Sie nicht via Geldtransferanbieter wie Western Union. Denn diese sind zwar nicht per se unseriös, werden aber gern von Betrügern benutzt.

Vorsicht bei Vorkasse

Auf gar keinen Fall sollten Sie bei Anbietern kaufen, die eine Lieferung nur gegen Vorkasse und keine anderen Zahlungsoptionen anbieten. Die Hände von einem Kauf lassen sollten Sie, wenn Sie bei einem Schweizer Onine-Shop eine Zahlung ins Ausland tätigen sollen.

Speichern Sie auf jeden Fall eine Kopie des Bestätigungs-E-Mails und der Korrespondenz mit dem Anbieter oder drucken sie diese aus und bewahren sie sicher auf.

Was sind meine Rechte beim Online-Einkauf?

In der Schweiz haben Sie als Konsumentin oder Konsument beim Online-Shopping wichtige Rechte:

  1. Gewährleistung: Bei Mängeln haben Sie Anspruch auf Reparatur, Ersatz oder Preisminderung. Die Gewährleistungsfrist beträgt in der Regel zwei Jahre.
  2. Datenschutz: Sie haben das Recht auf Schutz Ihrer Daten. Online-Shops müssen Ihre persönlichen Daten schützen und dürfen diese nur für den angegebenen Zweck verwenden. Auch für Zahlungsdaten müssen Online-Händler entsprechende Sicherheitsmassnahmen treffen.
  3. Preisangaben: Sie haben das Recht, alle Kosten, einschliesslich Steuern und Versandkosten, transparent ausgewiesen zu bekommen (siehe oben «Preisbekanntgabe»).
  4. Freiwilliges Widerrufsrecht: Viele Schweizer Online-Shops gewähren freiwillig ein Rückgaberecht. Gesetzlich vorgeschrieben ist dieses allerdings in der Schweiz nicht.
  5. Lieferfrist: Wenn der Händler die Ware nicht liefert, müssen Sie ihm eine mündliche oder schriftliche Mahnung zukommen lassen. Das erübrigt sich, wenn für die Lieferung ein bestimmter Verfalltag abgemacht wurde (z. B. bei der Auftragsbestätigung oder in den allgemeinen Geschäftsbedingungen). Wenn Sie die Ware nicht zum verabredeten Zeitpunkt erhalten, haben Sie das Recht, vom Vertrag zurückzutreten.
  6. Sachmängel: Ist eine Lieferung fehlerhaft oder weist nicht die zu erwartenden Eigenschaften auf, können Sie den Kauf rückgängig machen, eine Minderung des Kaufpreises oder Ersatz verlangen. Nach zwei Jahren verjährt gemäss Gesetz der Gewährleistungsanspruch. Bei gebrauchten Waren darf die Frist auf mindestens ein Jahr verkürzt werden. Mit Ausnahme der Frist kann der Händler aber die Ihnen zustehenden Rechte in den allgemeinen Geschäftsbedingungen ändern. Deshalb ist es im Zweifelsfall immer wichtig, vor dem Kauf auch die AGB zu lesen.
  7. Können Sie sich bei Mängeln nicht mit dem Händler einigen und wollen Ihr Recht gerichtlich durchsetzen, können Sie dies entweder an Ihrem Wohnsitz oder am Ort der Niederlassung des Händlers (siehe Impressum) tun. Das im «Lugano-Übereinkommen» festgehaltene Recht gilt übrigens auch für Anbieter in der EU, Island oder Norwegen.

Wenn Sie unsere Tipps für sicheres Online-Shopping beherzigen und einen gesunden Menschenverstand walten lassen (zum Beispiel bei unglaubwürdig tiefen Preisen), können Sie mehrheitlich entspannt im Internet einkaufen.

Für weitere Informationen zu Online-Kauf, Einkaufen im Ausland, Vertragsabschlüssen, Problemen nach dem Kauf und rechtlichen Belangen gibt es auf der Website der Bundesverwaltung den umfangreichen «Wegweiser Online-Shopping».

Markus Häfliger
PR-Fachmann

Markus Häfliger ist PR-Fachmann und schreibt seit 2018 für iWay. Als ehemaliger IT-Journalist liest er sich in jedes Thema ein. Ihn fasziniert, wie IT unser Leben durchdringt und stets spannend bleibt.

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