Persönlichen Cloud-Speicher für zu Hause einrichten
Blog| 3. Oktober 2023 | Lesezeit: 4 Minuten
Mit einem persönlichen Cloud-Speicher lassen sich Daten auf flexible Weise speichern, ohne dass Dritte Zugriff haben. Wie Personal-Cloud-Speicher genau funktionieren, welche verschiedenen Ansätze es gibt und wie das Einrichten eines eigenen Cloud-Speichers für zu Hause gelingt.
Es gibt eine Vielzahl von Cloud-Speicher-Diensten für Personen, die Daten auf der Infrastruktur eines Anbieters speichern möchten. Was aber, wenn Sie eine Cloud-ähnliche Speichererfahrung wünschen, bei der Sie Ihre Daten auf Servern speichern, die Sie selbst kontrollieren?
Die Antwort lautet: Sie richten einen eigenen Cloud-Speicher ein. In dieser Cloud speichern Sie Daten auf flexible, skalierbare Weise, ohne dass Sie Ihre Daten einem Anbieter zur Verfügung stellen müssen. Und wenn Sie möchten, können Sie Ihre persönliche Datenwolke sogar von zu Hause aus betreiben.
Was ist ein persönlicher Cloud-Speicher?
Ein Personal-Cloud-Speicher ist ein Server für die Speicherung persönlicher Dateien. In der Regel ermöglichen persönliche Cloud-Speicher das Hoch- und Herunterladen von Dateien über das Internet über Netzwerkspeicher (NAS) oder gemeinsam genutzte Netzlaufwerke.
Persönliche Cloud-Speicher unterscheiden sich von herkömmlichen Cloud-Speichern. Denn bei einem persönlichen Cloud-Speicher sind Sie Eigentümerin oder Eigentümer des Servers, auf dem Ihre Daten gespeichert sind (und für dessen Verwaltung Sie verantwortlich sind). Bei einem herkömmlichen Cloud-Speicher gehört der Server einem Cloud-Anbieter wie Amazon Web Services, Microsoft Azure oder iWay und wird von diesem verwaltet.
Was sind die Vorteile eines Personal-Cloud-Speichers?
Im Vergleich zu herkömmlichen Cloud-Speichern bieten Personal-Cloud-Speicher mehrere Vorteile:
- Kontrolle: Sie haben die volle Kontrolle über Ihre Daten. Sie bestimmen, wie Sie Ihren persönlichen Cloud-Speicher konfigurieren und wie Sie die darauf gespeicherten Daten verwalten.
- Datensicherheit: In ähnlicher Weise bieten Personal-Cloud-Speicher Sicherheitsvorteile, die bei öffentlichen Cloud-Ressourcen nicht gegeben sind, wie z. B. die Möglichkeit, Ihre Daten keinen Dritten zugänglich zu machen.
- Kosten: Beim Betrieb eines persönlichen Cloud-Speichers fallen im Gegensatz zu einem herkömmlichen Cloud-Speicher ausser den Stromkosten keine wiederkehrenden Kosten an.
- Leistung: Persönliche Cloud-Speicher können eine bessere Leistung bieten. Denn Sie können Daten schneller hoch- und herunterladen, wenn Sie sich über ein lokales Netzwerk mit ihnen verbinden. Bei einem öffentlichen Cloud-Speicher müssen Sie in der Regel das Internet nutzen, um Daten zu übertragen. Das ist viel langsamer als die meisten lokalen Netzwerke.
Ein persönlicher Cloud-Speicher bietet Ihnen also mehr Kontrolle und Funktionalität als die meisten herkömmlichen Cloud-Speicher-Dienste.
Was sind die Nachteile von Personal-Cloud-Speichern?
Selbstverständlich haben persönliche Cloud-Speicher auch Nachteile:
- Aufwand: Das Einrichten und Verwalten eines persönlichen Cloud-Speichers sind aufwändiger als die Nutzung eines schlüsselfertigen Cloud-Speicherdienstes, wo Sie lediglich Daten hoch- und herunterladen müssen.
- Kosten: Bei sehr grossen Datenmengen können die Betriebskosten (z. B. für Strom) so hoch werden, dass ein Cloud-Speicher kostengünstiger ist.
- Datenverfügbarkeit: Wenn Sie keine Backup-Server für Ihren persönlichen Cloud-Speicher konfigurieren, laufen Sie Gefahr, den Zugriff auf Ihre Daten zu verlieren, falls der Server ausfällt. Auch öffentliche Cloud-Speicher können ausfallen, da sie aber professionell verwaltet werden und eine sehr hohe Betriebszeitgarantie bieten, ist das Risiko eines Datenverlusts oder einer Nichtverfügbarkeit in der Regel geringer.
Persönlicher Cloud-Speicher mit Ihrer eigenen Hardware
Um Ihr eigenes Cloud-Speicher-Netzwerk zu Hause einzurichten, müssen Sie in Speicherplatz investieren. Zum Glück gibt es viele persönliche Cloud-Speicher-Geräte, die diesen Prozess vereinfachen. Einige der beliebtesten Marken für NAS-Geräte sind Western Digitals, Seagate, QNAP und Synology.
Die Geräte dieser Marken werden alle mit Softwarepaketen geliefert, die den Zugriff auf Ihre Dateien von Ihren Computern und mobilen Geräten aus ermöglichen. Je nachdem, welches Speichersystem Sie erwerben, unterscheidet sich auch die Einrichtung. Sie alle machen es Ihnen jedoch ziemlich leicht.
Wenn Sie wirklich etwas Besonderes wollen, können Sie anstelle eines NAS-Geräts auch in einen Server investieren. Das erfordert jedoch ein wenig mehr technisches Know-how. Obwohl es sicherlich zeitaufwändiger ist als der Kauf eines NAS-Geräts, das für die Speicherung in der Cloud konzipiert ist, machen es Dienste wie Nextcloud und Seafile heute einfacher als auch schon.
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Die Einrichtung eines persönlichen Cloud-Speichers kann sich lohnen
Ganz gleich, ob der Gedanke an Datenschutz oder ob Sie einfach nur einen schnelleren Zugriff auf Ihre Dateien wünschen – die Einrichtung eines persönlichen Cloud-Speicher-Netzwerks kann sich auszahlen. Sie müssen keine IT-Fachperson sein und auch nicht über mehrere Tausend Schweizerfranken verfügen, um ein solches System in Betrieb zu nehmen.
Persönliche Cloud-Speicher-Lösungen sind für weniger als ein paar hundert Franken zu haben. Sie ersparen Ihnen wiederkehrende Gebühren und ermöglichen das Streamen von Videos und Musik auf Ihren Laptops, Mobilgeräten und Smart-TVs.
Wenn Sie nicht in Hardware investieren möchten, können Sie DIY-Lösungen wie Nextcloud einrichten. Diese bieten im Vergleich zu herkömmlichen Cloud-Speicher-Lösungen wie Dropbox sowohl mehr Datenschutz als auch Skalierbarkeit.
Persönliche Cloud-Speicher sind im Trend. Wir empfehlen trotzdem Dienste wie Google Drive oder Dropbox nicht ganz aufzugeben. Oder zumindest eine unserer Online-Backup-Lösungen zu verwenden, um Ihr NAS vor Datenverlust zu schützten.