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5 Tipps gegen langsames WLAN

Blog| 28. Februar 2023 | Lesezeit: 4 Minuten

Auch wenn das WLAN-Symbol alle Linien um den Punkt zeigt, liefert das drahtlose Heimnetz manchmal nur unbefriedigende Geschwindigkeiten. Was langsames WLAN verursacht und was Sie dagegen tun können.

Langsames WLAN kann viele Gründe haben, von veralteter Hardware, über die falsche Platzierung des Routers bis hin zur Anzahl der verbundenen Geräte. Mit unseren Tipps machen Sie Ihrem langsamen WLAN wieder Beine.

Was verlangsamt das WLAN?

Die WLAN-Geschwindigkeit wird generell durch die folgenden vier Punkte beeinflusst:

  • WiFi-Standard
  • Signalstärke (genauer das Signal-Rausch-Verhältnis)
  • Störungen
  • Anzahl verbundene Geräte

1. Tipp: Hardware aktualisieren

Die mögliche Geschwindigkeit hängt von der verwendeten Hardware ab, das heisst vom Access Point oder WLAN-Router und den Endgeräten. Dabei ist immer der jeweils ältere Standard ausschlaggebend. Ein Endgerät mit WiFi 4 an einem Router mit WiFi 6 bringt also nur die Leistung von WiFi 4.

Hinzu kommt unglücklicherweise, dass ein langsames Endgerät das Netz für alle verbundenen Geräte langsamer macht. Je mehr Daten der langsame Client empfängt und sendet, desto schwächer wird das WLAN für alle Nutzerinnen und Nutzer.

Stellen Sie daher sicher, dass Ihr WLAN-Router oder Access Point mit dem WLAN-Standard WiFi 6 (auch als WiFi 802.11ax bekannt) kompatibel ist. Allerdings müssen auch alle Endgeräte WiFi 6 unterstützen, da immer der tiefere Standard ausschlaggebend ist.

Eine clevere Möglichkeit, alte Endgeräte weiterhin zu nutzen, ohne dass sie Ihr WLAN verlangsamen: Betreiben Sie alte Geräte in einem separaten Netz. Dazu bietet sich das 2,4-GHz-Band an.

Verbinden Sie also die langsamen Geräte (alle ohne WiFi 6) auf 2,4 GHz und überlassen Sie 5 GHz (resp. 6 GHz) den schnellen WiFi-6-Geräten. Dazu müssen Sie in den Einstellungen des betroffenen Smartphones oder Computers das bis dahin genutzte Netz entfernen und sich damit beim 2,4 GHz-Netz (einmal) anmelden.

Der WiFi-Standard und die WLAN-Geschwindigkeit

Die unter idealen Bedingungen absolut maximal erreichbare Geschwindigkeit hängt vom verwendeten WiFi-Standard ab. Bei den über die Jahre weiterentwickelten Standards hat sich die Leistung schrittweise verbessert:

  • WiFi 802.11b: maximal 11 MBit/s
  • WiFi 802.11a: maximal 54 MBit/s
  • WiFi 802.11g: maximal 54 MBit/s
  • WiFi 4 (WiFi 802.11n): maximal 600 MBit/s
  • WiFi 5 (WiFi 802.11ac): maximal 6,9 GBit/s
  • WiFi 6 (WiFi 802.11ax): maximal 9,6 GBit/s

2. Tipp: WLAN-Router optimal platzieren und Hindernisse entfernen

Die beim Empfänger ankommende Signalstärke nimmt mit zunehmender Distanz sehr schnell ab. Je weiter Ihr Endgerät vom Router entfernt ist, desto langsamer wird das WLAN. Noch grösser ist der Geschwindigkeitsverlust, wenn Wände oder andere Hindernisse dazwischen sind.

Deshalb sollten Sie den Router optimal platzieren. Der Router sollte möglichst in der Mitte des abzudeckenden Bereiches und möglichst frei von Hindernissen stehen, am besten erhöht. Jede Materie dämpft das Signal, insbesondere Metall.

Was oft übersehen wird: Moderne Fenster werden zur besseren Wärmeisolation oft mit einer Metallschicht bedampft. Dadurch dämpfen sie allerdings auch Funkwellen. Wenn also der WLAN-Empfang im Garten schlecht ist, kann ein offenes Fenster Abhilfe schaffen.

Langsames WLAN: Router richtig platzieren
Die optimale Platzierung des Routers macht einen grossen Unterschied bei der WLAN-Geschwindigkeit.

3. Tipp: Interferenzen reduzieren

Interferenzen von benachbarten WLAN-Netzwerken und elektronischen Geräten wie Mikrowellenherden oder drahtlosen Telefonen beeinträchtigen zwar nicht die Signalstärke, sondern erzeugen Störsignale. Der Effekt ist jedoch der gleiche: Die Geschwindigkeit nimmt ab.

Deshalb ist es möglich, dass das WLAN langsam ist, obwohl das WLAN-Symbol eine ausgezeichnete Signalstärke (drei Viertelkreise) anzeigt. Fazit: Störungen, speziell durch andere WLAN-Netze, verlangsamen Ihr eigenes drahtloses Netz.

Deshalb sollten Sie sicherstellen, dass Sie nicht die gleiche WLAN-Frequenz wie Ihr Nachbar verwenden. Gute Router zeigen die WLAN-Belegung an. Die Frequenz können Sie in den Router-Einstellungen anpassen. Zudem sollten Sie Geräte mit eigenem Funksignal nicht in der Nähe des Router platzieren.

4. Tipp: Geräte mit hohem Datenverbrauch nah beim Router platzieren

WLAN verwendet eine Methode namens Carrier Sense Multiple Access with Collision Avoidance (CSMA/CA), um den Zugriff auf das Medium (in diesem Fall die drahtlose Übertragungsstrecke) zu koordinieren und sicherzustellen, dass es zu keinen Kollisionen zwischen den Sendern kommt.

Bei CSMA/CA lauschen die Sender zunächst, ob das Medium gerade von einem anderen Sender genutzt wird. Wenn das Medium frei ist, überträgt der Sender seine Daten. Wenn das Medium jedoch von einem anderen Sender genutzt wird, wartet der Sender eine zufällige Zeit ab und versucht es dann erneut.

Das ist ein sehr effiziertes Verfahren, bei dem die Geräte nur dann Bandbreite belegen, wenn sie diese auch benötigen. Wenn jedoch viele Geräte gleichzeitig Daten übertragen, wird die Kapazität aufgeteilt und die erreichbare Geschwindigkeit für das einzelne Gerät sinkt stark.

Was noch schlimmer ist: Ein langsames Gerät benötigt für die gleiche Datenmenge viel mehr Zeit und besetzt dadurch den Kanal auch viel länger als ein schnelles Gerät. Damit bremst es auch neuere Geräte stark aus.

Sie sollten daher auch die Anzahl der verbundenen Geräte im Auge behalten. Jedoch verlangsamen nur Geräte, die wirklich Daten hoch- oder runterladen, das WLAN. Platzieren Sie deshalb Geräte mit hohem Datenverbrauch möglichst nahe beim Router. Eine WLAN-Kamera etwa am Rande der Reichweite (zum Beispiel draussen) kann das ganze WLAN erheblich verlangsamen.

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5. Tipp: WLAN-Repeater (Signalverstärker) einsetzen

Am Rande der Reichweite des WLAN sinkt die Übertragungsgeschwindigkeit stark. Ein WLAN-Repeater hilft, die Reichweite des WLAN-Netzes zu verbessern. Wichtig: Platzieren Sie den Repeater nicht am Rande, sondern an einem Ort, wo der Empfang des Routersignals noch gut ist.

Henry Salzmann
Datenschutzverantwortlicher

Henry Salzmann ist CISO und seit 2018 bei iWay. Der diplomierte Elektroingenieur begeistert sich für WLAN, TV, Telefonie und Sicherheit. Seine Steckenpferde sind Smart Home, Amateurfunk und Making.

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