Internet fürs Homeoffice: Was brauche ich?
Blog| 3. August 2022 | Lesezeit: 3 Minuten
Das A und O für das Arbeiten aus dem Homeoffice ist das richtige Internet. Dabei geht es vor allem um die benötigte Internetgeschwindigkeit. Aber auch der Flaschenhals WLAN und die Cyber Security sind zentrale Themen.
Zu Beginn der Covid-19-Pandemie haben viele Büromitarbeitende und Arbeitgebende festgestellt, dass das Internet zu Hause die neuen Anforderungen plötzlich nicht mehr erfüllte. Denn wenn man früher ab und zu von zu Hause aus gearbeitet hat, genügte sogar ein Handy-Hotspot, um mit dem Laptop E-Mails zu beantworten oder im Internet zu surfen.
Doch dann verlängerte sich die täglich verbrachte Zeit im Homeoffice auf einen Schlag. Plötzlich arbeitete oder lernte möglicherweise mehr als nur eine Person zu Hause. Auch bei iWay steigerten sich die Anfragen nach einem schnelleren Internetanschluss.
Mittlerweile gehört das Arbeiten in den eigenen vier Wänden zur neuen Normalität. Welches ist also die richtige Geschwindigkeit für das Homeoffice und die jeweilige Wohnsituation?
50 Mbit/s Internetgeschwindigkeit als Basis fürs Homeoffice
Wieviel Bandbreite man im Homeoffice benötigt, hängt davon ab, wie viele Leute zu Hause welchen Tätigkeiten nachgehen.
Will man im Homeoffice lediglich E-Mails beantworten, so braucht es dazu kaum Bandbreite. Allerdings betrifft das heutzutage nur einen kleinen Teil der Angestellten. Die wenigsten telefonieren nicht mehr einfach nur, wenn sie mit anderen zusammenarbeiten. Dafür würden 100 bis 150 kbit/s nämlich schon ausreichen.
Bei der Mehrheit der «Bürolisten» hat sich jedoch die Zusammenarbeit in Video-Konferenzen etabliert. Dazu braucht es dann schon deutlich mehr «Speed». Als Faustregel gilt: Wenn man allein oder auch zu zweit zu Hause arbeitet, reichen in der Regel 50 Mbit/s Geschwindigkeit aus. Ist man jedoch per VPN mit dem Firmennetzwerk verbunden und transferiert grössere Datenmengen, benötigt man mindestens 200 Mbit/s. Damit kann man problemlos grössere Datenmengen aus und vom Firmennetzwerk herunter- und hochladen und Video-Calls tätigen.
Mehr Nutzer brauchen mehr Geschwindigkeit
Sobald aber die Anzahl der Personen steigt, die sich von zu Hause aus ins Internet begeben, werden auch mehr Daten übertragen. Je nach Art des Video-Konferenz-Tools und je nach Intensität der Video-Calls (Anzahl Teilnehmende, Auflösung der Bildqualität, Bildgrösse), liegt der Verbrauch bei rund 5 bis 8 Mbit/s pro Nutzer.
Wenn nun während des Arbeitens zu Hause auch noch ein oder mehrere Kinder im Internet surfen, Filme anschauen oder gar Online-Spiele spielen, braucht es eine entsprechend höhere Internetgeschwindigkeit. Ab drei Personen empfiehlt sich ein Anschluss von 200 Mbit/s.
Bandbreiten ab 1000 Mbit/s sind im Homeoffice eigentlich nur notwendig, wenn man regelmässig grosse Datenmengen in kurzer Zeit übertragen muss.
WLAN: ein potenzieller Flaschenhals im Homeoffice
Die angegebenen Datendurchsatzraten gelten allerdings nur, wenn PC oder Laptop zu Hause per Netzwerkkabel direkt am Router angeschlossen werden. Das geht häufig vergessen, haben sich doch viele schlichtweg an die drahtlose Nutzung des Internets gewöhnt.
Wer regelmässig zu Hause arbeitet, verfügt jedoch in der Regel über einen festen Arbeitsplatz mit Tisch und Bürostuhl und dem geeigneten Licht. Dabei sollte auch das Ethernetkabel vom Router zum Rechner als selbstverständlich gelten.
Wer sich das zu Herzen nimmt, muss dann auch die Bandbreite des WLANs nicht mit anderen Nutzern teilen. Gerade in dicht bevölkerten Umgebungen kann die Verbindung übers drahtlose Heimnetz schnell zum Problem werden. Das zeigt sich sofort, wenn man sich die verfügbaren Netze am Rechner anzeigen lässt. Denn auch wenn man das eigene WLAN mit eigenem Namen und Passwort verwendet, nutzen doch alle dieselben, öffentlich verfügbaren Frequenzen von 2,4 und 5 GHz.
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Cyber Security: Sicherheit im Homeoffice
Bei der Cyber Security gelten im Homeoffice die gleichen Vorsichtmassnahmen wie im Geschäft. Idealerweise trennt man Privates und Geschäftliches strikt. Viele Unternehmen lassen den Zugriff auf das Firmennetzwerk nur mit unternehmenseigenen Notebooks und nur über VPN zu.
Der Gebrauch von privaten Computern für die Arbeit im Homeoffice ist hingegen sehr problematisch. Denn Mitarbeitende tragen dabei eine grosse Verantwortung. Sie müssen beispielsweise sicherstellen, dass die installierte Software und das Betriebssystem immer auf dem neuesten Stand sind. Genauso sollten sie Firmendaten nicht auf privaten Geräten speichern.
Auch bei der Verwendung von WLAN, egal ob zu Hause oder im öffentlichen Raum, sollte man die Datensicherheit nicht vergessen. Denn gerade ein Klau von Unternehmensdaten oder ein kompromittiertes Gerät können Arbeitgebende in massive Schwierigkeiten bringen. Deshalb sollte man das eigene Netzwerk zu Hause immer mit einem sicheren Passwort schützen.
Wer ab und zu von unterwegs ins Firmennetz geht, sollte dabei öffentliche WLAN meiden. Sie sind in der Regel schlecht oder gar nicht geschützt und bieten Angreifern entsprechend grosse Angriffsflächen für ihre Betrügereien. Deshalb sollten Sie lieber den eigenen Hotspot Ihres Handys als Internetzugang verwenden als das Gratis-WiFi im Café.
Markus Häfliger ist PR-Fachmann und schreibt seit 2018 für iWay. Als ehemaliger IT-Journalist liest er sich in jedes Thema ein. Ihn fasziniert, wie IT unser Leben durchdringt und stets spannend bleibt.