Browser-Vergleich 2023: Chrome, Edge und Alternativen

Blog| 13. Juni 2023 | Lesezeit: 8 Minuten

Den richtigen Browser zu finden ist gar nicht so einfach. Das liegt vor allem daran, dass die Entscheidung von den eigenen Bedürfnissen und Vorlieben abhängt. Wir haben Chrome, Safari, Edge und ihre Alternativen verglichen, um Ihnen die Wahl des richtigen Browsers zu erleichtern.

Webbrowser haben alle die gleiche Grundfunktion. Dennoch ist die Wahl zwischen ihnen schon immer eine der umstrittensten in der Geschichte des Internets. Heutzutage haben Sie mehr Möglichkeiten als je zuvor. Egal, ob Sie den besten Browser in Sachen Geschwindigkeit, Datenschutz oder eine Alternative zu den Grossen suchen.

Welches ist der beliebteste Browser in der Schweiz?

Mit einem Marktanteil von knapp 42 % über alle Plattformen ist Google Chrome gemäss Statcounter der beliebteste Browser in der Schweiz (Stand Mai 2023). Auf Platz zwei folgt Apple Safari mit über 32 %, den dritten Platz belegt Microsoft Edge mit rund 11 %.

Während Chrome auf dem Desktop mit 49 % mit grossem Abstand Platz 1 belegt, führt Safari auf Smartphones mit 55 % und Tablets mit 53 %. Das lässt sich auf die hohe Verbreitung von iPhones und iPads in der Schweiz zurückführen.

Google Chrome: der meistgenutzte Browser

Google Chrome ist auch weltweit der führende Browser und das aus gutem Grund. Zu den Stärken dieses Browsers gehören:

• die vollständige Google-Konto-Integration
• ein stetig wachsendes Ökosystem an Browser-Erweiterungen (verfügbar über den Chrome Web Store)
• eine zuverlässige Suite an mobilen Apps

Chrome verfügt zudem über eine umfangreiche Mobilintegration. Da Chrome für allen wichtigen Plattformen verfügbar ist, lassen sich Daten einfach synchronisieren. Das Surfen auf mehreren Geräten wird damit zum Kinderspiel. Sie melden sich auf einem Gerät bei Ihrem Google-Konto an und schon sind alle Chrome-Lesezeichen, gespeicherten Daten und Einstellungen verfügbar. Selbst aktive Erweiterungen bleiben geräteübergreifend synchronisiert.

Der Passwort-Manager von Chrome kann zudem automatisch sichere Passwörter generieren und speichern, wenn Sie ein neues Konto auf einer Website erstellen. Mit diesem Passwort-Manager und der Möglichkeit, Notizen zu Passwörtern hinzuzufügen, wird die Verwaltung gespeicherter Passwörter noch einfacher.

Die Suchleiste oder «Omnibox» liefert «Rich Results» mit nützlichen Antworten. Favoriten sind ausserdem leichter zugänglich und können auf der Seite «Neuer Tab» verwaltet werden. Tabs lassen sich einfach stummzuschalten, um unerwünschte Audiowiedergaben zu vermeiden.

Zu weiteren Eigenschaften von Chrome gehören:

• Anpassungen neuer Tabs und die Erstellung von Tab-Gruppen
• Tab-Hover-Karten
• Warnungen im Browser, wenn Ihr Passwort bei einem Datenleck entdeckt wurde
• Dark Mode für Windows und MacOS

Chrome bietet ausserdem eine Preisverfolgungsfunktion, die dabei helfen kann, die besten Angebote zu finden. Android-Nutzerinnen und Nutzer werden ausserdem den Phone Hub zum Verknüpfen und Überwachen ihrer Smartphones zu schätzen wissen. Es gibt auch die Möglichkeit, Benachrichtigungen stumm zu schalten, sodass einem Websites nicht mit Anfragen zur Aktivierung von Browser-Benachrichtigungen überhäufen können.

Unser Fazit? Der Google Chrome-Browser ist schnell und benutzerfreundlich. Mit einem zunehmenden Erweiterungs-Ökosystem ist er so funktionsfähig oder so reduziert, wie man es sich wünscht. Alles ist dort, wo es hingehört. Datenschutz- und Sicherheitskontrollen sind in einfachen Begriffen dargestellt.

Apple Safari: nicht für alle im Angebot

Wenn Sie ausschliesslich Apple-Geräte verwenden, ist Safari bereits Ihr Standardbrowser. Er ist mittlerweile deutlich schneller als früher und übertrifft Chrome in seiner Schnelligkeit. Er ist in iOS, iPadOS und MacOS integriert. Dank der Apple-internen Optimierungen und der zugrundeliegenden Hardware sind bessere Akkulaufzeiten naheliegend.

Safari legt ausserdem grossen Wert auf Datenschutz und Sicherheit. Wenn Sie so wenig wie möglich von Ihrem Surf-Verhalten preisgeben möchten, dann ist Safari eine gute Wahl.

Für Besitzerinnen und Besitzer eines iPhone und/oder iPads bringt die Verwendung von Safari auf dem iMac einen weiteren Vorteil: Der Browser begünstigt den nahtlosen Übergang zwischen den Plattformen. Auf einem iPad oder iPhone geöffnete Websites lassen sich auf MacOS automatisch übertragen.

Der einzige Wehmutstropfen: Safari ist ausserhalb des Apple-Ökosystems nicht verfügbar.

Microsoft Edge: vielleicht die beste Chrome-Alternative

Auf den ersten Blick sieht Microsoft Edge wie Google Chrome aus und fühlt sich auch so an. Das liegt daran, dass der Browser ebenfalls auf Chromium basiert. Microsoft Edge fordert denn auch auf, die Lesezeichen-Symbolleiste und andere Einstellungen von Chrome zu importieren. Chrome-Erweiterungen werden ebenfalls unterstützt, obwohl der Browser zum Microsoft Store für Add-ons führt. Der Chrome Web Store muss manuell geladen werden, um etwas zu installieren, das nicht im Microsofts Repository aufgeführt ist.

Microsoft ist mittlerweile einer der effizientesten Browser in Bezug auf die Speichernutzung. Er erlaubt schlafende Tabs (Tabs im Hintergrund), damit diese Tabs ihre Speicherressourcen freigeben können, wenn sie eine Zeit lang nicht genutzt wurden.

Zu weiteren praktischen Funktionen von Edge gehören:

• Eine Seitenleiste, die einen einfachen Zugriff auf verschiedene Tools ermöglicht
• Verwaltung und Individualisierung des Edge-Startfensters
• Erleichterte Angabe von Quellen, was Studierende schätzen

Microsoft Edge bietet ausserdem einfachere Datenschutzeinstellungen mittels drei Sicherheitsstufen: grundlegend, ausbalanciert und streng. Bei der Standardeinstellung «ausgewogen» werden Sie auf vielen Websites aufgefordert, Ihren Popup-Blocker zu deaktivieren, auch wenn dieser nicht manuell installiert ist.

Mit Edge scheint Microsoft auf dem besten Weg zu sein, wieder einer der beliebtesten Webbrowser im Angebot zu haben.

Mozilla Firefox: die beliebte Chromium-Alternative

Mozilla Firefox ist der beliebte Browser, der nicht auf der Chromium-Browser-Engine basiert. Es ist noch nicht allzu lange her, dass Mozilla die Benutzeroberfläche des Browsers überarbeitet hat und eine sauberere, modernere Version eines Webbrowsers anbietet. Die Änderungen waren jedoch nicht nur oberflächlich. Hinter den Kulissen gibt es einige beeindruckende technische Neuerungen.

Zu den Stärken von Firefox Quantum gehören unter anderem:

• Schutz der Privatsphäre durch die Unterstützung von SmartBlock gegen Tracker
• Synchronisierung von Passwörtern über verschiedene Geräte
• Integrierte Warnmeldungen bei Datenschutzverletzungen
• Dashboard, das einen Überblick über die Privatsphäre bietet

Zu den jüngeren Aktualisierungen zählen unter anderem:

• Download-Verwaltung
• Unterstützung von Bildunterschriften und Untertiteln bei Videos
• Bild-in-Bild-Modus bei Videowidergaben
• HDR-Unterstützung in MacOS
• Die Bearbeitung von PDF mit Text, Zeichnungen und Unterschriften

Firefox kann ausserdem Text aus einem Bild erkennen, der sich in die Zwischenablage kopieren lässt. Firefox Colorways bietet zudem Optionen zur Optimierung des Erscheinungsbildes von Firefox auf dem Bildschirm.

Die Verwaltung von Einstellungen über verschiedene Plattformen hinweg ist fast so nahtlos wie bei Google Chrome. Mit der mobilen Browser-App lassen sich Lesezeichen zwischen Geräten mit einem kostenlosen Firefox-Konto austauschen.

Es gibt noch weiteren kleinen Zusatznutzen: Da Firefox schon länger auf dem Markt ist als Chrome, funktionieren einige ältere Web-Anwendungen besser mit Firefox als mit Chrome. Daher kann es nie schaden, diesen Browser im Repertoire zu haben.

Zusammenfassend ist Firefox äusserst datenschutzfreundlich und vergleichbar schnell. Seine Funktionen sind jedoch nicht ganz so umfangreich.

Opera: der wahrscheinlich innovativste Browser

Opera ist ein altehrwürdiger Browser und eine beliebte Alternative zu Chrome oder Edge. Der Browser hat viel von der DNA von Chrome übernommen und verdient sicherlich seinen Platz als einer der besten Webbrowser. Wie Edge und Chrome basiert auch Opera auf Googles Open-Source-Engine Chromium. Opera bietet daher ein sehr ähnliches Benutzererlebnis.

Die Unterschiede zeigen sich bei den integrierten Funktionen von Opera. Chrome ist auf ein Ökosystem von Erweiterungen angewiesen, um die von Nutzerinnen und Nutzern gewünschten Funktionen bereitzustellen. Opera verfügt hingegen über zusätzliche Funktionen, die direkt in den Browser selbst integriert sind.

Dazu gehört das vorausschauende Laden von Websites. Die Sofortsuche isoliert die Suchergebnisse in einem separaten Fenster, während die aktuelle Seite in den Hintergrund tritt, so dass sich die Nutzerinnen und Nutzer besser auf die eigentliche Rechercheaufgabe konzentrieren können.

Erweiterungen lassen sich aus dem Opera Add-ons Store installieren und funktionieren genau wie Chrome-Erweiterungen. Ähnlich wie bei Chrome finden sich hier nützliche Tools wie Giphy, Amazon Assistant, Avast Online Security, Facebook Messenger, WhatsApp und mehr. Wenn einem die grosse Auswahl an Erweiterungen für Chrome wichtig sind, ist Opera eine interessante Alternative. Er ist einer der besten Browser, um schnell durch Websites zu navigieren.

Opera verfügt ausserdem über einen eingebauten «Stash» zum Speichern von Seiten, um sie später zu lesen. Zudem verfügt Opera über ein Kurzwahlmenü, das die am häufigsten besuchten Seiten an einem Ort zusammenfasst. Chrome bietet diese Funktion ebenfalls, allerdings nur in einer leeren neuen Registerkarte. Schliesslich verfügt Opera über einen integrierten unbegrenzten VPN-Dienst, der den Browser sicherer macht.

Einige weitere Leistungsmerkmale von Opera:

• Randloses Design
• Web-3-Unterstützung
• Crypto Wallet
• Lucid-Modus, der die Videowiedergabe auf verschiedenen Plattformen schärft
• Integriertes Twitter-, Instagram- und TikTok-Tool
• Unterstützung von Emojis anstelle von Weblinks

Zusammenfassend hat der Opera-Browser ein einmaliges Erscheinungsbild und kombiniert einige der besten Funktionen von Mozilla Firefox und Google Chrome in einem Browser.

Vivaldi: der einzigartige Browser

Der Vivaldi-Browser ist tatsächlich einzigartig: Keine zwei Vivaldi-Nutzerinnen oder -Nutzer werden die gleiche Konfiguration haben. Starten Sie Vivaldi zum ersten Mal, werden Sie durch einen Einrichtungsprozess geführt. Dabei wird der Browser so eingerichtet, wie es für Sie persönlich am sinnvollsten ist. Sie wählen aus, wo Ihre Registerkarten und die Adressleiste angezeigt werden und ob Sie die Registerkarten oben auf der Seite oder in einem separaten Seitenbereich anzeigen lassen möchten.

Der Vivaldi-Browser wurde von Grund auf neu entwickelt, um ein einzigartiges Benutzererlebnis zu bieten. Das ist dem Entwicklungsteam auch grösstenteils gelungen:

• eine leistungsfähigere Tab-Verwaltung, wie Web-Panels, die ein intelligenteres Surfen ermöglichen
• ein eingebauter Werbe- und Tracker-Blocker
• eine Uhr in der Statusleiste
• ein neuer Notizen-Manager
• ein Pausenmodus, mit dem das Internet angehalten werden kann, während der Browser geöffnet bleibt

Der Vivaldi-Browser zeichnet sich durch seine ausserordentliche Anpassungsfähigkeit aus. Sie können aus einer Vielzahl von geschmackvollen Themen wählen, die auf einem modernen PC nicht veraltet oder deplatziert wirken. Ausserdem verfügt Vivaldi über einige herausragende Funktionen zur Verbesserung des Datenschutzes. Dazu gehört z. B. die Zusammenarbeit mit DuckDuckGo, um das Such-Tool ohne Tracking im Datenschutzmodus zur Standardoption zu machen.

Brave: der ungewöhnliche Browser

Der Brave-Browser blockiert standardmässig alle Anzeigen auf allen Websites, was ihn zum wohl schnellsten Browser überhaupt macht. Werbung macht einen grossen Teil des Geldes aus, das viele Websites verdienen. Blockiert man diese Werbung, fällt plötzlich das wichtigste Finanzinstrument im Web weg.

Hier kommt das Brave Rewards-Programm ins Spiel. Nutzerinnen und Nutzer erhalten Basic Attention Tokens (BATs), wenn sie alternative Werbung ansehen, die Brave in den Browsing-Stream einfügt. Die Nutzerinnen und Nutzer können einen Teil ihrer Token an die Verlage weitergeben. Im Januar 2021 gab es über 70’000 Websites, die BAT-basierte Transaktionen über den Brave-Browser unterstützten, darunter Wikipedia, The Guardian, WikiHow, MacRumors und viele mehr.

Was haben die Nutzerinnen und Nutzer davon? Einfach ausgedrückt: Wenn Sie nicht darauf warten müssen, dass die Werbung zusammen mit den Inhalten der Website heruntergeladen wird, wird Ihr Surferlebnis viel schneller sein. Brave führt zudem keine Benutzerverfolgung durch und ist daher auch ideal für privates Surfen.

Des Weiteren bietet Brave browsen im Tor-Netzwerk, dazu einfach «private Window with Tor» öffnen und loslegen. Ebenso kann Brave Bookmarks, Passwörter und Erweiterungen über verschiedene Geräte mittels Token synchronisieren, sprich ohne ein Konto anlegen zu müssen.

Tor: der Zwiebel-Browser

Der Tor-Browser ist eine Version von Firefox, die einem ganz bestimmten Zweck dient: Ein einfacher Einstiegspunkt für «The Onion Router», oder Tor.

Tor ist eine Software, die mit einem offenen Netzwerk kombiniert wird, um Sie unsichtbar zu machen, indem Ihr Datenverkehr durch mehrere anonyme Server geleitet wird. Es ist zwar nicht narrensicher, aber es ist sehr schwierig, jemanden zu identifizieren, besonders in Kombination mit einem VPN.

Es gibt viele legitime Verwendungsmöglichkeiten für den Tor-Browser und das Tor-Netzwerk. Er ist eine gute Wahl für Menschen, die in Ländern mit repressiven Regierungen leben, für Journalistinnen und Journalisten sowie für Aktivistinnen und Aktivisten. Aber auch das Darknet ist eines der Ziele von Tor-Nutzerinnen und -Nutzern.

Wenn man beim Surfen im Internet anonym bleiben möchte, ist der Tor-Browser und das Tor-Netzwerk die richtige Wahl. Wenn Sie eine verbreitetere Alternative suchen, bietet Opera eine VPN-Komponente, die jedoch weitaus weniger privat ist.